Der letzte Atemzug

Ich lieg im Bett völlig schwach,
der Tod erwartet mich schon.
Er kam leise, ohne Krach,
und ließ mir keine Option.

Ich denke an meine Sünden,
ich weiß es sind so viele,
wie kann ich sie begründen,
damit ich ein Sieg erziele.

Ich hab mein Leben gelebt,
ohne Tränen, ohne Reue.
Ohne ein ehrliches Gebet,
sodass ich mich nun freue.

Ich sündigte im Verborgenen,
damit es mir danach gut geht.
Ich vergaß den Erhabenen,
Dem keine Tat entgeht.

Ich lief den Sünden nach,
und habe sie genossen.
Ich dachte nie darüber nach,
keine Träne hab ich vergossen.

Die Sünde gleicht einer Glut,
die jetzt im Herzen brennt.
Sie entfacht eine tiefe Wut,
da sie meine Lage kennt.

Ich ließ mich mit denen ein,
die dem Teufel ergeben waren.
Sie trübten mein Bewusstsein,
und sündigten in Scharen.

Ich dachte, ich wäre noch jung,
und der Tod wäre weit weg.
Ich vergaß die Ermahnung,
und den wahren Zweck.

Im Sterbebett liege ich nun,
umgeben von Bekannten.
Vor dem Tod ist niemand Immun,
auch wenn viele dies verbannten.

Nun sind sie gekommen,
um mir beizustehen.
Sie haben alles unternommen,
um sich nach Ärzten umzusehen.

Doch kein Arzt kann mir helfen,
meine Stunde hat geschlagen.
Ich sehe sie, um mich kämpfen,
da sie es nicht ertragen.

Der Todeskampf wird stärker,
meine Kräfte verlassen mich.
Der Tod kam als Henker,
er kam schnell und plötzlich.

Ich musste mich ihm ergeben,
denn er schwor, darauf sein Eid,
Er schnappte sich mein Leben,
unsanft und ohne Mitleid.

Sie schlossen mir die Augen,
und deckten mich dann zu.
Dinge, die nichts taugen,
verschwanden jetzt im Nu.

Ich musste Abschied nehmen,
von allem, was ich besaß.
Ich wollte nichts unternehmen,
als ich damals darüber las.

Jetzt ist nichts geblieben,
ich musste loslassen.
All meine Vorlieben,
ich sehe, wie sie erblassen.

Das Leben hat mich hintergangen,
wie konnte ich es nicht ahnen.
Nun haben sie angefangen,
meine Beerdigung zu planen.

Sie ließen jemanden bringen,
der mich nun waschen sollte.
Leben kann man nicht erzwingen,
auch wenn man es gerne wollte.

Nackt ausgezogen,
lag ich nun auf den Tisch.
Vom Leben betrogen,
hilflos und völlig ängstlich.

Sie nahmen einen Krug,
und wuschen mich dreimal.
Alle kamen zum Trauerzug,
doch für mich war es eine Qual.

Sie brauchten ein Gewand herein,
frei von allen Nähten.
Sie wickelten mich hinein,
um sich nicht zu verspäten.

Sie trugen mich in die Moschee,
und reihten sich dann auf.
Dieser Anblick tat mir weh,
doch alles nahm seinen Lauf.

Sie beteten hinter dem Imam,
ein Gebet ohne Verneigung.
Ich fühlte mich so einsam,
ohne jegliche Zuneigung.

Ich hört die Menge sagen,
möge Allah ihm vergeben.
Dann wurde ich getragen,
in das zweite Leben.

In ein Leben unter der Erde,
geprägt von Dunkelheit.
Dort hilft keine Beschwerde,
und auch keine Klugheit.

Du bist dort völlig einsam,
ohne Mutter, die dich umarmt.
Jetzt hilft auch kein Gehorsam,
nur Allah, Der Sich erbarmt.

Dort ist auch kein Vater,
der dich vor Unheil schützt.
Auch kein Bruder, als Berater,
der dich jetzt unterstützt.

Niemand will bei dir bleiben,
und sich zu dir legen.
Es ist kaum zu beschreiben,
nun sind sie alle dagegen.

Diese Gedanken plagen mich,
ich fühle mich so hilflos.
Alles ist so bedrohlich,
und völlig ausweglos.

Ich sehe die Engel kommen,
was soll ich ihnen sagen.
Nun gibt es kein Entkommen,
sie werden mich befragen.

O Allah stehe mir bei,
wenn sie die Fragen stellen.
Lass mich reden fehlerfrei,
und lass mein Grab erhellen.

Oh Naffs, hör die Warnung,
sie ist an dich gerichtet.
Es ist eine Ermahnung,
die vom Tod berichtet.

Oh Naffs, fürchte dich,
dein Tun ist mein Untergang.
Die Welt ist verführerisch,
achte dich vor ihrem Fang.

Oh Naffs, warum siehst du nicht,
dein Tun ist mein Verderben.
Ändere endlich deine Sicht,
sonst wirst du Qualen erben.

Oh Naffs, hör mir doch zu,
ich will dir eins verraten.
Das Leben endet im Nu,
was bleibt sind gute Taten.

Ich kann es nicht verstehen,
warum hast du keine Angst?
In die Hölle wirst du gehen,
wenn du nach Sünden verlangst.

Oh Naffs, was ist nur los,
sehn dich nach Vergebung.
Deine Taten stellen mich bloß,
und zerstören meine Bestrebung.

Oh Naffs, ich fleh dich an,
lass uns Allah dienen.
Gefangen in deinem Bann,
beweg ich mich durch Minen.

Oh Naffs, ich schreibe dies,
um dich zu erinnern.
Ich möchte ins Paradies,
und du willst mich daran hindern.

Als Letztes will ich grüßen,
den Propheten dieser Welt,
Mit Qur`ān ließ er versüßen,
das, was uns erhellt.

geschrieben von 'Aasim Abu Yunus

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