Vorwort

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen. Alles Lob gebührt Allah. Wir danken Ihm, erstreben Seine Hilfe und bitten um Seine Vergebung. Und wir suchen Zuflucht bei Ihm vor dem Übel unserer eigenen Seelen und vor unseren Missetaten. Wen Allah rechtleitet, der wird nie fehlgehen. Und wen Allah fehlgehen lässt, für den wird es keine andere Leitung geben.

Ich bezeuge, dass es keinen anbetungswürdigen Gott gibt außer Allah; nur Er ist es wert, angebetet zu werden. Er ist einzig und hat keinen Partner, und ich bezeuge, dass Muĥammad, möge Allah ihn loben und Heil schenken, Sein Diener und Sein Gesandter ist.

Um fortzufahren:

Die Quttb-Anhänger (Quttbīs) haben einen enormen Aufwand betrieben, um Şayyid Quttb hervorzuheben und ihn als den Erneurer (Mudjaddid) des Islams in dieser Epoche zu präsentieren. Sie pflanzten in den Köpfen tausender Jugendliche, wenn nicht Millionen von ihnen, den Gedanken, dass die Bücher und die Vorstellungen von Şayyid Quttb diejenigen sind, die den wahren Islam präsentierten. Sie glauben, dass diese besser seien, als die Erklärung des Tauĥīd-Wortes „Es gibt keinen anbetungswürdigen Gott außer Allah“.

Sie haben aus seiner Hinrichtung, ein Mythos gemacht, sodass sie ihm dann eine besondere Stellung geben konnten und ihn zum „Märtyrer des Islam“ machten. Wenn einer Person solch ein Titel verliehen wird, werden die Gedanken der Menschen keiner weiteren Person mehr die gleiche Aufmerksamkeit schenken, wie ihm. Sie haben aus ihm eine Persönlichkeit gemacht, die nicht kritisiert werden darf, auch dann nicht, wenn es die deutliche Wahrheit ist. Derjenige, der seine Fehler und Fehltritte verdeutlicht, wird von den Quttb-Anhängern mit haltlosen Anschuldigungen beworfen. Sie hinterfragen seine Absicht und bezeichnen ihn als Agenten, Verräter und Verfechter des Islams. Sie werfen ihm vor, er verbreite Hass gegen die Rufer des Islams (Du‘āt) und dass er das „islamische Erwachen“ (aş-Şaĥwah al-Işlāmiyyah) von innen her spalten wolle.

Wenn du dir dann ihre Argumente beim Verteidigen von Şayyid Quttb anschaust, wirst du darüber höchst erstaunt sein. Mal sagen sie, dass „es doch ausreiche, dass er der Märtyrer des Islams sei“, dann aber, dass „er doch nur ein Schriftsteller wäre“, oder auch, dass „seine kleinen Fehler belanglos seien, wenn man sich das Meer seiner guten Taten und seine Aufopferung für den Islam anschaut“. Manchmal verteidigen sie ihn auch mit den Worten, dass er „ein Mann voller Aufklärung, Rhetorik und Überzeugungskunst war“. Dies sind ihre Ausreden, für die jedoch Allah keine Ermächtigung herabgesandt hat. Im Gegenteil, das Buch Allahs, die Şunnah Seines Gesandten, möge Allah ihn loben und Heil schenken, und die Taten der Şalaf verlangen es, dass man solche Gedanken, wie die von Şayyid, bekämpft, da er darin der Wahrheit widersprochen hat. Seine Gedanken verbergen Abweichungen, die die Grundsätze des Islam angreifen, das Glaubensverständnis der rechtschaffenen Vorfahren (Şalaf) sprengen, die Merkmale des Islams entstellen und die Geschichte des Islams in ihrer Glanzzeit, nach der Glanzzeit des Propheten, verzerren.

Außerdem hat Şayyid Quttb zahlreiche Anhänger und Leser. Deshalb ist es aus der Sicht des Ratschlags (Naşīĥah), aber auch im Interesse von Şayyid Quttb selbst, unumgänglich, auf seine Fehler aufmerksam zu machen, damit diese Zeit der Illusion, die durch seine Gedanken hervorgebracht wurde, sich nicht weiter ausdehnt, sodass dann die Anzahl derer, die durch sein Fehlgehen in die Irre geführt wurden, weiterhin steigt. Denn dadurch müsste er auch den gleichen Anteil ihrer Lasten und Fehltritte auf sich nehmen.[1]

Zu den Lebzeiten von Şayyid Quttb, aber auch nach seinem Tod, haben sich zahlreiche Gelehrte seinen Fehlern entgegengestellt, wie der Gelehrte und Schriftsteller Maĥmūd Schākir und der Ĥadīth-Wissenschaftler Scheich ‘Abdullāh ad-Duwaysch, möge Allah mit ihnen gnädig sein. Aber auch Scheich Rabee‘ Ben Hādī al-Madkhalī hat bezüglich dieser Angelegenheit einen besonderen Beitrag geleistet, möge Allah ihn dafür auf das beste belohnen. Er musste deswegen auch bereits viel Leid, Intrigen und haltlose Verleumdungen über sich ergehen lassen von seitens der Quttb-Anhänger, aber auch von seitens all dieser irregegangen Gruppierungen, die versuchen, die Menschen von ihm und seinen Büchern abzubringen. Doch sein Lohn obliegt Allah.

Den Anstrengungen dieser Gelehrten hat sich ein intoleranter Fanatismus entgegengestellt, indem die Quttb-Anhänger diese Bücher totschweigen. Sie haben den Weg zu diesen Büchern mit Dornen, Verleumdungen und Warnungen geschmückt, sodass diese nur zu einer kleinen Gruppe von ihnen durchdringen konnten. Eine sehr kleine Gruppe derer, die diese Bücher dann auch gelesen haben und neutral und gerecht waren, mussten sich schließlich eingestehen, dass die Bücher von Şayyid Quttb nicht den Islam präsentieren, der rein und makellos ist und den die rechtschaffenen Şalaf an uns weiter übermittelt haben. Im Gegenteil, dieser Islam, den er dort präsentiert hatte, war vermischt gewesen mit Gelüste und Neuerungen (Bidda‘). Somit war die einzige Konsequenz, die sie daraus zogen, dass es verpflichtend ist, davor zu warnen und die islamische Gemeinschaft (Ummah) diesbezüglich zu ermahnen, denn die Religion ist Naşīĥah.

Dies ist mein bescheidener Beitrag bei der Fertigstellung des Dammes gegen die Sintflut der Fehltritte von Şayyid Quttb und seinen entarteten Gedanken, den bereit diese hervorragenden Gelehrten begonnen hatten zu bauen, um damit die Ummah zu schützen. Ich habe in diesem Artikel versucht, einiges über Şayyid Quttb zusammenzutragen, um zu beweisen, wie weit er sich wirklich entfernt hatte, sodass er es in keinster Weise verdient hat, zum Führer des Islams erhoben zu werden, dem gefolgt werden muss. Denn er war jemand, der Neurungen und Gelüste in sich vereint hatte und der auch Anreiz  für Verführungen, Rebellionen und Unruhe war. Wehe der islamischen Ummah, wenn sie seinen Gedanken Folge leistet und den Islam so versteht, wie er ihn verstanden hat. Es genügt einem Einsichtigen die Tatsache, dass Şayyid Quttb, seine Gefolgen und sein Land (Ägypten) die ersten waren, die das Feuer dieser fehlgegangen Gedanken zu spüren bekamen. Darin ist wahrlich eine Ermahnung für diejenigen, die Verstand besitzen.

Ich bitte den erhabenen Allah, dass Er die fehlgegangen Muslime wieder rechtleiten möge und dass Er denen vergibt, die Fehler begangen haben. Möge er uns zu den Helfern Seiner Religion machen und zu den Beschützern der Şunnah Seines Gesandten und zu jenen, die das Glaubensverständnis der rechtschaffenen Şalaf mit Wahrheit und Gerechtigkeit verteidigen. Er ist wahrlich der Großzügigste und Edelste und Er ist Allhörend, Der die Gebete erhört.

 

’Alī Ibn Yaĥyā al-Ĥaddādī

04.12.1423 n.H. (05.02.2003 n.Ch.)

 

 


[1]Anm. des Übersetzter:    Der erhabene Allah hat gesagt: "Deshalb sollen sie am Tag der Auferstehung ihre Lasten vollständig tragen, und (auch etwas) von den Lasten derjenigen, die sie ohne (richtiges) Wissen in die Irre führten. Wie böse ist das, was sie an Last auf sich nehmen!" [an-Naĥl 16:25]

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